Unterricht in der Manege

Mitmachzirkus Stefanie Frank studiert mit 430 Grundschülern Vorstellung ein

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Freuen sich auf das Spektakel: (hinten, von links) Stefanie Frank, Danny Brumbach, Bürgermeister Wolfgang Grubwinkler, Thomas Graf von Lösch, Andrea Gräfin von Lösch, Schulreferentin Anita Hölzl, Schulleiter Matthias Schmöller, Fördervereinsvorsitzende Bettina Schneider und Elternbeiratsvorsitzender Christian Jaeger mit Kindern der Grundschule Eggenfelden. −Foto: Kirschner

Eggenfelden. Das bunte Zirkusleben tobt derzeit in Gern. Zahlreiche Schüler tummeln sich in und um das Zirkuszelt nahe der Rottgauhalle – doch nicht, um nur zuzusehen. Nein, sie sind Teilnehmer des Mitmachzirkus Stefanie Frank.

Bälle fliegen durch die Luft, Kinder balancieren über Seile oder hängen kopfüber vom Trapez. In den kommenden drei Wochen werden die rund 430 Schüler der Grundschule Eggenfelden, in drei Gruppen unterteilt, daran mitwirken. Dabei sind die Jahrgangsstufen wild durcheinander gewürfelt. Anstelle von "normalem" Unterricht studieren sie eine richtige Zirkusvorstellung in der Manege ein.

Schulleiter Matthias Schmöller ist begeistert: "Die Kinder erhalten einen Einblick in die Zirkuswelt und erfahren ein unvergessliches Erlebnis." Damit den Kindern eine Teilnahmegebühr erspart bleibt, haben der Förderverein sowie der Elternbeirat die Kosten des Trainings übernommen. Das Grundstück stellt Thomas Graf von Lösch kostenlos zur Verfügung. Schmöller liegen vor allem drei Dinge am Herzen: die Aktivität unter dem Gesichtspunkt der Grundschule als Sportschule, das Erwerben kognitiver, motorischer sowie sozialer Kompetenzen und natürlich der pädagogische Aspekt. Seien die Schüler anfangs noch schüchtern, blühten sie im Laufe der Übungen auf und erlangten Selbstvertrauen.

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Hilfestellung leisten Stefanie Frank und Danny Brumbach bei Narim Othmers Brücke am Trapez, beobachtet von Bürgermeister Wolfgang Grubwinkler und Stadträtin Andrea Gräfin von Lösch (im Hintergrund).

Insgesamt trainieren elf Personen die etwa 150 Schüler pro Gruppe. Von Clowns über Feuerspucker bis hin zu Luftakrobaten sei ein umfangreiches Repertoire vorhanden, erklärt Stefanie Frank. Besonders wichtig sei ihr, keine Massenabfertigung zu vollziehen. "Jedes Kind soll individuell in der Manege mit seinen Fähigkeiten glänzen." Dabei werde die Wahl der Aufgabe den Kindern individuell überlassen.

"Die große Gemeinschaft steht für uns im Fokus. Vor allem bei aufwendigeren akrobatischen Leistungen müssen sich die Kinder aufeinander verlassen können", fährt sie fort. Auch sei das respektvolle Miteinander ein wichtiger Punkt, der gefördert werden müsse.

Voller Elan turnen die Kinder durchs Zirkuszelt. Gespannt warten sie, bis sie endlich wieder an der Reihe sind. Es mache viel Spaß und sei nur ein bisschen anstrengend, schildern Lia Büttner und Narim Othmer. Obwohl das effektive Training erst seit einem Tag im Gange ist, können beide schon eine Figur am Trapez. Trainer Danny Brumbach ist begeistert. "Der Spaß steht klar im Vordergrund", erklärt er. Es seien stets die individuellen Grenzen zu beachten. Zudem bekommen Kinder mit Vorkenntnissen anspruchsvollere Aufgaben.

Der Ablauf der drei Wochen gestaltet sich in vier Etappen: Jeweils am Montag findet eine Probeaufführung statt, damit die Schüler entscheiden können, welche Art der Darbietung sie mitgestalten wollen. Es folgen drei intensive Tage des Trainings. Jeweils am Donnerstag findet dann die Generalprobe vor Publikum statt und immer am Freitag öffnet der Zirkus für die abschließende Aufführung von 17 Uhr bis 20 Uhr seine Pforten.

Franziska Kirschner

 
Rottaler Anzeiger vom 26.06.19