Durchblick im Klicksalat

Klicksalat 3


Medientrainer Jörg Kabierske spricht vor Eltern über digitale Medien – Workshops für die Kinder an der Grundschule Eggenfelden
Von Doris Kessler


Eggenfelden. Eltern aufklären, Kinder sensibilisieren – Medientrainer Jörg Kabierske war erneut an der Grundschule Eggenfelden zu Gast, um in Workshops und Vorträgen Gefahren und Nutzen digitaler Medien für Kinder unter die Lupe zu nehmen. In diesem Jahr gab es die Vorträge aufgrund großer Nachfrage erstmals auch in den ersten Klassen.
Wie oft sollen Kinder in welchem Alter digitale Medien nutzen? Wie viel schlimmer ist „Spielen am Tablet“ als Fernsehen? Wie geht man damit um, wenn Zehnjährige ein Instagram-Konto wollen oder mit ihren Freunden via Snapchat in Verbindung bleiben? Und ab welchem Alter ist eigentlich TikTok erlaubt? „Klicksalat“ nennt Medientrainer Jörg Kabierske sein Medien-Projekt, der Titel fasst ganz gut zusammen, wie unübersichtlich es für Eltern werden kann, wenn man Bildschirmzeit, App-Berechtigungen, pädagogischen Nutzen, Datenschutz und Persönlichkeitsrechte seiner Kinder kontrollieren möchte. Jedes Jahr ist Kabierske Gast an der Grundschule Eggenfelden und klärt die Eltern bei einem Elternabend über das große Portfolio „digitaler Medien“ auf. Parallel dazu gibt es Workshops in den einzelnen Klassen, bei denen die Mädchen und Buben Buch führen sollen darüber, wie lange sie am Tag beispielsweise ein Buch lesen, am Computer spielen, Fernsehen oder am Handy daddeln.

„Der richtige Umgang mit Medien, Sicherheit mit Smartphones, Apps und Co., die Vermittlung von Medien-Kompetenz und worüber Sie mit Ihrem Kind sprechen sollten – darum geht es in Klicksalat“, so Rektor Matthias Schmöller, der die Thematik für ein absolutes Muss hält – in der Schule genauso wie im Elternhaus. Grundsätzlich mache der allgemeine Trend auch vor Grundschülern nicht mehr halt: „Die Kinder bewegen sich immer mehr in digitalen und nicht mehr in der analogen Welt, schauen ständig in ihr Smartphone, spielen (oder daddeln auf dem Tablet, ziehen sich Videos auf Youtube rein... Gerade auch über das Phänomen der sozialen Medien spielen der richtige Umgang mit Datenschutz und Persönlichkeitsrechten, aber genauso das Sensibilisieren bzw. das richtige Reagieren auf Cyber-Mobbing eine große Rolle. Und wir berühren dabei nicht mehr nur pädagogische und psychologische Fragen, sondern auch konkrete rechtliche Aspekte“, erläuterte Schmöller im Rahmen des Elternabends.

Der gemeinsame Erziehungsauftrag der Schule sei, sich der Verantwortung für die Schüler und ihrer Mediennutzung bewusst zu sein. Tenor des Abends: Aktivitäten von Kindern im Internet dürfen kein erziehungs- und erwachsenenfreier Raum sein. Eltern, betonte Jörg Kabierske, hätten die Pflicht, Kinder stark zu machen, aber auch hinzuschauen, sich einzumischen und natürlich auch zu reglementieren, wo es sein muss.

„An kritischer Medienerziehung führt in der Grundschule mittlerweile kein Weg mehr vorbei, sie ist im Lehrplan verankert und fester Bestandteil im Unterricht der Grundschule Eggenfelden. Ich bin froh, dass wir für diesen so wichtigen Bereich zur professionellen Unterstützung einen echten Experten gewinnen konnten, mit dem wir schon jahrelang gut und erfolgreich zusammenarbeiten“, freute sich Rektor Schmöller darüber, erneut Jörg Kabierske, Medientrainer aus Regensburg, begrüßen zu können, der sich mit seinem Konzept „Klicksalat“ genau darauf spezialisiert hat: Kinder für die Gefahren der virtuellen Welt zu sensibilisieren. Neben dem Elternabend gab es eine ganze Woche lang Workshops mit den zweiten bis vierten Klassen und zum Abschluss, aufgrund der großen Nachfrage, auch noch einen Besuch samt Vortrag von Jörg Kabierske in den ersten Klassen. Im Rahmen des Elternabends dankte Rektor Matthias Schmöller Elternbeirat und Förderverein der Grundschule mit den Vorsitzenden Elisabeth Hild und Ilona Spielberger. „Diese Veranstaltungen sind von hoher Qualität und daher auch nicht für ein Butterbrot zu haben … die Finanzierung übernimmt komplett der Förderverein. Dafür sind wir Ihnen sehr dankbar“, so Schmöller.

Klicksalat Elternabend klein

Des Weiteren bedanke ich mich bei unserer Jugendsozialarbeiterin Nicole Hofmann, die sich einerseits um Kontakt und Organisation kümmert und andererseits (neben der Lehrkraft Ihres Kindes) auch als erste Anlaufstelle zur Verfügung steht, egal ob Sie Probleme, Fragen und Anliegen zum Thema haben, oder auch ganz konkrete Probleme wie Sorgen um das Kindeswohl im Netz oder die Angst vor Cyber-Mobbing", so Schmöller.