Alle Kinder schwimmen … auch in Eggenfelden
Projekt der Bildungsregion Rottal-Inn unter Leitung von Alois Scheid, Fachberater für Sport des Landkreises
Eggenfelden. „Alle Kinder schwimmen!“ Das hat sich Alois Scheid, Fachberater für Sport des Landkreises, zum Ziel gesetzt. Einen Schritt dazu hat die Klasse 3f der Grundschule Eggenfelden mit ihrem Sportlehrer Rektor Matthias Schmöller getan. Nach vier Unterrichtsstunden an einem Schulvormittag können fast alle Kinder mindestens 25 Meter schwimmen und haben ihre Schwimmfähigkeit enorm verbessert.
Wenn alle zusammen helfen, ist das Ziel, dass alle Kinder nach der Grundschulzeit schwimmen können, zu erreichen. Alois Scheid ist davon überzeugt. Der Schwimmunterricht unter seiner Federführung ist ein Projekt der Bildungsregion Rottal-Inn. An der Grundschule Eggenfelden wird das Projekt zusätzlich von Förderverein und Elternbeirat finanziert.
So führte Scheid zusammen mit seiner Frau Brigitte, Übungsleiterin, sein von ihm entwickeltes Konzept mit Unterstützung von Rektor Matthias Schmöller an einem Vormittag mit einer der fünf dritten Klasse im nahegelegenen Hallenbad des HPZ durch. Mit dabei waren die Sportlehrkräfte und Sportbeauftragten der Grundschule Eggenfelden: Manuel Hackner, Alexander Dura, Doris Berger, Sophie Gerstl und Andrea Schön. Dank des großen Engagements und Erfolgs bei sportlichen Aktivitäten darf die Grundschule seit kurzem das Profilmerkmal Sport-Grundschule führen. Die Eggenfeldener Lehrkräfte werden Scheids Konzept in ihrem Schwimmunterricht während der Wintermonate und auch im Sommer im Eggenfeldener Freibad zum Nutzen für die Kinder weiterführen.
Den teilnehmenden Drittklässlern machte das Schwimmtraining riesigen Spaß. Nach einer Phase der Wassergewöhnung übten die Mädchen und Jungs zuerst das Tauchen und die richtige Wasserlage, die für kraftsparendes Schwimmen wichtig sind. Im weiteren Verlauf trainierten die Schüler die Technik des Brustschwimmens. Anschaulich demonstrierte Scheid, wie man den Armzug richtig ausführt. So geschult kamen die Kinder rasch vorwärts im Schwimmbad des HPZ.
Nach Spielen zur Auflockerung und Stärkung des Gemeinschaftsgefühls verbesserten die Grundschüler mit gezielten Übungen ihren Beinschlag. So schafften es sehr viele Kinder einhundert Meter ausdauernd zu schwimmen. Dafür sammelten sie Punkte für ihre Schwimmsportpass-Medaille und haben die Chance, als eventuell beste Schwimmklasse des Landkreises einen Wanderpokal zu erringen.
Abenteuerlich wurde es für die Mädchen und Jungs nach einer Fantasiereise, die sie mit einem Flugzeug unternahmen. Auf Wassermatten stehend landeten sie auf einer Insel, tauchten ins kristallklare Wasser ab, rutschen vom Eisberg ins Meer und holten für ihre Lehrkräfte Edelsteine in Form von Tauchringen vom Meeresboden.
Eine Herausforderung für die Schüler stellte das Wildwasserschwimmen dar. Je die Hälfte der Schüler saß an einer Beckenrandseite und plantschte kräftig mit Händen oder Beinen ins Wasser, so dass wie in einem offenen Gewässer eine unruhige Wasseroberfläche entstand. Immer ein Kind schwamm durch dieses Wellenmeer gesichert von Lehrkräften hindurch. Für die Kinder war dies eine Aufgabe, die Mut und Können zugleich erforderte. Fast alle Teilnehmer schafften dies und waren sichtlich stolz auf sich.
Beim abschließenden Kleiderschwimmen bewiesen die Schüler, dass sie selbst unter erschwerten Bedingungen fähig sind, längere Strecken sicher zu durchschwimmen.
Der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft zufolge können immer weniger Kinder schwimmen. Im Jahr 2017 ertranken in Deutschland 398 Menschen, allein in Bayern waren es 86. „Kinder müssen deshalb unbedingt schwimmen lernen“, so Alois Scheid.
Rektor Schmöller pflichtete ihm bei: „Dem Schwimmunterricht muss in der Grundschule eine sehr große Bedeutung beigemessen werden, auch wenn die äußeren, organisatorischen Bedingungen für uns nicht immer ganz leicht sind. Das engagierte Team der Sport-Grundschule ist sehr bemüht, sich in diesem Bereich weiterzuentwickeln und alle Möglichkeiten für einen effektiven Schwimmunterricht auszunutzen.“