Viertklässler besuchen "ihr eigenes" Stück im Theater an der Rott: Das Ministerium der Einsamkeit
"Nah dran! Neue Stücke für das Kindertheater" ist ein Kooperationsprojekt des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland und des Deutschen Literaturfonds e.V., der durch Mittel der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert wird. Die Klasse 4f mit ihrem Klassenleiter Franz Kaiser und die Klasse 4d mit ihrer Klassenleiterin Sarah Pimmer durften im vergangenen Schuljahr im Rahmen dieses Projekts an einer Schreibwerkstatt mit dem Autor Christian Schönfelder teilnehmen und ihre Ideen und Texte zu dem Theaterstück "Das Ministerium der Einsamkeit" beisteuern. Das Ergebnis dieses außergewöhnlichen Projekts erlebten nun alle Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen im Studio des Landkreistheaters. Organisiert hatte den Besuch Lehrer Franz Kaiser.
"Das Ministerium der Einsamkeit" ist eine abenteuerliche Erzählung über Medienkonsum und über das Überwinden von Einsamkeit. Wenn Menschen trotz oder wegen digitaler Vernetzung und Hunderter "Follower" immer mehr an Einsamkeit leiden, liegt es auf der Hand, dass sich das Theater mit den Wirkungen und Auswirkungen der digitalen Welt beschäftigt.
Avàta ist wütend, weil sie Handyverbot hat, und haut deshalb von zuhause ab. Allein, denn ihre Freunde dürfen ja noch weiter chatten und zocken. Am Wegesrand findet sie zum Glück ein verlassenes Smartphone. Doch dieses ist seltsam, trägt den Namen "Ministerium der Einsamkeit" und hat komplett unbekannte Apps wie zum Beispiel "Narrative". Was soll das bitte sein? Nachdem Avàta sie öffnet, beginnt ein wunderlicher Abenteuer-Tripp: Eine Schlange im Terrarium, ein Garten mit einem fiebernden Hund, der einsam ist, seitdem die Kinder Smartphones haben. Ein Stinktier, das über den Fluss will. Ein Handybaum, der sich nur wünscht, mehr Zeit für das Reifen seiner Früchte zu bekommen. Und eine Ministerin, die laut Gerüchten fuchsteufelswild werden kann!
Die Kinder und Lehrkräfte waren begeistert von der Kunst der Schauspieler und der Atmosphäre des Theaters. Ohne pädagogischen Zeigefinder ließ das Stück einen Blick auf die heutige Welt in Bezug auf Einsamkeit, Gemeinsamkeit, Kommunikation und Medien zu.