Mit Kunst die Umwelt schützen
Projekt der Ganztagsschüler gemeinsam mit Maler Michael Ziegler – Ausstellung in der Stadtbücherei
Über eine gelungene Vernissage freuen sich die Schüler der "Talentgruppe" der 3. und 4. Ganztagsklasse mit (hinten, v. l.) Konrektor Matthias Altmannsberger, Elternbeiratsvorsitzendem Christian Jaeger, Fördervereinsvorsitzender Bettina Schneider, Schulreferentin Anita Hölzl, 2. Bürgermeisterin Monika Haderer, MdL Reserl Sem, Maler Michael Ziegler, Rektor Matthias Schmöller, Klassenlehrer Alexander Dura, Ganztageserzieherin Sonja Miller und Bücherei-Leiterin Ursula Moosbauer. − Foto: Kessler
Eggenfelden. "Kunst schützt Umwelt" – mit Collagen, die auf die Verschmutzung der Meere aufmerksam machen. Mit Bildern einer Welt, in der Menschen und Tiere im Einklang mit der Natur leben. Und mit Zeichnungen ganz in Grau, die symbolisieren, dass Gifte weder in der Luft noch in der Landschaft gut sind. Gemeinsam mit dem Eggenfeldener Maler Michael Ziegler haben die Schüler der "Talentgruppe" der 3. und 4. Ganztagsklasse der Grundschule Eggenfelden ihre Ideen zu "Kunst schützt Umwelt" zu Papier gebracht.
Über viele Wochen hinweg hat Michael Ziegler mit den Kindern an den Kunstwerken gearbeitet, gemeinsam wurde darüber sinniert, wie denn eine Welt aussehen soll, in der sich Kinder wohl fühlen – und wie nicht. "Unsere Schüler haben dank der professionellen Anleitung von Michael Ziegler wirklich großartige Bilder geschaffen", freute sich Grundschulrektor Matthias Schmöller bei der Vernissage am Dienstag in der Stadtbücherei. Hier sind die Werke in den kommenden Wochen ausgestellt, "ein pädagogischer Mehrwert. Die Kinder bekommen für ihre Arbeit Applaus und öffentliche Wertschätzung, das gibt Mut und Selbstvertrauen. Wir zeigen den Kindern: Ihr könnt etwas, ihr leistet etwas. Und: Die Erwachsenen interessieren sich dafür, was ihr macht", so Schmöller, der sich bei Stadtbücherei-Leiterin Ursula Moosbauer für die Unterstützung bedankte.
"Es gehört viel Selbstbewusstsein dazu, sich für die Natur einzusetzen. Da können wir Erwachsenen von euch Kindern viel lernen", gratulierte MdL Reserl Sem den Mädchen und Buben zu ihrem Kunstprojekt. In der großen Collage – ein Gemeinschaftswerk aller Beteiligten – könne man, ergänzte 2. Bürgermeisterin Monika Haderer, viel "Abfall" entdecken, den man nahezu jeden Tag in den Grünstreifen neben den Straßen entdeckt. Das Bewusstsein zu wecken, dass dieser Müll nicht weg ist, nur weil man ihn aus dem Autofenster geworfen habe, sondern im Endeffekt im Futter der Tiere lande, sei sehr wichtig.
Kinder für die Umwelt zu sensibilisieren, aber auch ihre Kreativität zu wecken und ihr Talent auszubauen – das war, wie Künstler Michael Ziegler erläuterte, der Hintergrund von "Kunst schützt Umwelt". Die Mädchen und Buben stellten dann ihre Werke und die Thesen dahinter vor.
Die Zeichnungen zum Thema "Umweltverschmutzung" sind komplett in Grau gehalten, Rauch hüllt die Menschen auf den Straßen ein. Viel schöner anzusehen sind da die Bilder der "sauberen Umwelt", bunt, mit farbenfrohen Regenbögen, grünen Wiesen, blauem Himmel. Auch den "Bienen" wurde Platz geschaffen, mit Wasserfarben in kräftigem Gelb-Schwarz gemalt. So wollen die Schüler aufs Bienensterben hinweisen und darauf, dass ein Drittel unserer Lebensmittel nur nach Bestäubung durch Bienen wächst.
"Schmetterlinge" gibt es in der Ausstellung auch zu sehen, sie stehen für den Verlust der biologischen Vielfalt, der den bunten Insekten zu schaffen macht. Denn: Schmetterlinge brauchen viele verschiedene Blüten, um gut leben zu können – im heimischen Garten, so die Botschaft der Schüler, könne man durch Abwechslung viel für Schmetterlinge tun.
Der Verschmutzung der Meere tragen die Mädchen und Buben mit ihren Collagen der "Fische" Rechnung: Zu viele Fische werden gefangen, die, die im Meer leben, fressen zu viel Plastik. Kommt der Fisch dann auf den Teller, dann landet das Mikroplastik auch im Körper der Menschen.
Wie viel Müll aus Kunststoff man täglich produziert, zeigen die Kinder mit einer großen Collage, auf die sie alle Verpackungen geklebt haben, die man so im Haushalt findet: Spülmittelflaschen und Strohhalme, Plastikbecher und Schoko-Eier-Verpackungen. Jeder ist gefragt, nachzudenken, ob es wirklich das Überraschungsei sein muss, das wenig Schokolade, dafür aber viel Müll verspricht, so Künstler Michael Ziegler, der vor den Augen der Gäste zeigte, wie wenig "Süßigkeit" in so einem Produkt tatsächlich steckt. "Kunst schützt Umwelt" ist noch bis zur Sommerpause der Stadtbücherei (ab 6. August) zu den Öffnungszeiten zu sehen.
Rottaler Anzeiger vom 26.07.18