Miteinander statt gegeneinander

Niederbayerischer Integrationspreis für Initiativen in Eggenfelden und Pfarrkirchen verliehen – Herrmann: "Bayern ist Land gelingender Integration"

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Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (2.v.l.) zeichnet gemeinsam mit Regierungspräsident Rainer Haselbeck (2.v.r.) das Projekt "Mama lernt Deutsch" mit dem niederbayerischen Integrationspreis aus.

Landshut/Eggenfelden/Pfarrkirchen. Für Geflüchtete eine Perspektive schaffen und sie in unsere Gesellschaft integrieren: Das ist das Ziel vieler Initiativen, die sich seit der großen Flüchtlingsbewegung in ganz Deutschland gegründet haben. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat fünf Projekte mit dem niederbayerischen Integrationspreis 2018 gewürdigt. Zwei Auszeichnungen gingen ins Verbreitungsgebiet der PNP – beide in dem Landkreis Rottal-Inn: "Mama lernt Deutsch" (Eggenfelden) und die "Praxislernwerkstatt Pfarrkirchen" erhielten 1500 bzw. 1000 Euro.

Herrmann dankte den Preisträgern und sagte: "Bayern ist das Land der gelingenden Integration, weil Staat, Regierungen und Kommunen ihre Verantwortung ernst nehmen, und weil die Menschen in Bayern voller Empathie helfen und Großartiges leisten." Auch Regierungspräsident Rainer Haselbeck betonte, wie wichtig das Engagement der Preisträger ist: "Wir würdigen heute die Arbeit von Menschen, die sich in besonderer Weise für die Grundfeste unserer Gesellschaft einsetzen – das Miteinander. Der soziale Frieden in unserer Gesellschaft kann nur bewahrt werden, wenn es ein Miteinander und kein Gegeneinander gibt. Das gilt besonders, wenn es um die Integration von Flüchtlingen geht, die dauerhaft bei uns bleiben." Die 5000 Euro Preisgeld – bereitgestellt vom bayerischen Innenministerium – setzen sich wie folgt zusammen:

Über 1500 Euro kann sich das Projekt "Mama lernt Deutsch" der Caritas Eggenfelden freuen, das speziell Sprachkurse für Frauen anbietet. Idee der Initiative ist es, dass Frauen, während ihre Kinder in der Grundschule Eggenfelden oder von Ehrenamtlichen betreut werden, Deutschunterricht erhalten. Kontakte zu kleineren, lokalen Betrieben knüpfen, die dringend motivierten Nachwuchs suchen, das möchte die "Praxislernwerkstatt Pfarrkirchen" der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz. Sie erhält dafür 1000 Euro. Bei dem Projekt sollen Geflüchtete für eine Ausbildung oder eine Arbeitsstelle vorbereitet werden. Auf diese Weise sollen Wege in den Beruf erleichtert und Vorurteile abgebaut werden.

Die Freiwilligenagentur Landshut bekommt für ihr Projekt "Café Deutsch" 1500 Euro Preisgeld. Bei dem Projekt sollen die Sprachkenntnisse der Geflüchteten durch Sprachtandems – Teams aus einem Geflüchtetem und einem qualifizierten Freiwilligen – verbessert werden.

Osama Alhussin ist ein Paradebeispiel für gelungene Integration und erhält deswegen ein Preisgeld von 500 Euro. Der 22-jährige Syrer ist seit über einem Jahr engagiertes Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Straubing. Der Solidaritätsgedanke, der hinter der Freiwilligen Feuerwehr stehe, habe Alhussin fasziniert und ihn zum Eintritt bewogen. Ebenfalls 500 Euro Preisgeld erhalten die Filmemacher Leander Hartung und Arne Pieper. Ihr Filmprojekt "Fremd" begleitet den Jungen Rafik, der nach einer traumatisierenden Flucht aus Syrien in einem kleinen Ort nahe Landshut eine neue Heimat finden möchte.

Mit dem niederbayerischen Integrationspreis werden seit 2007 Initiativen und Projekte ausgezeichnet, die helfen, die Integration von Migrantinnen und Migranten zu fördern.

Passauer Neue Presse / Niederbayernteil vom 11.10.18