Lebensmittel mit allen Sinnen kennenlernen
Projektwoche „Alltagskompetenzen“ nach großem Erfolg des Vorjahres nun fest an der Grundschule Eggenfelden verankert
Von Doris Kessler
Eggenfelden. „Alltagskompetenzen – Schule fürs Leben“ heißt eine Projektwoche, die nun zum zweiten Mal vor den Pfingstferien an der Grundschule Eggenfelden in Zusammenarbeit mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) und weiteren Partnern wie den Landfrauen stattgefunden hat. Nach der guten Resonanz zur „Premiere“ 2022 war es für Schulleiter Matthias Schmöller keine Frage, das Projekt erneut nach Eggenfelden zu holen.
Denn: An der Grundschule Eggenfelden ist ein zentraler Anspruch an die schulische Bildung die Stärkung des Lebenswelt- und Praxisbezugs, sagt Rektor Matthias Schmöller. „Jedes Kind, das hier zur Schule geht, sollte zumindest einmal einen Bauernhof besucht haben“, betont er. Durch die Förderung von Alltagskompetenzen, zum Beispiel aus den Bereichen Ernährung und Gesundheit oder umweltbewusste und nachhaltige Lebensführung sollen die Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestärkt werden – und im Endeffekt auf das Leben an sich vorbereitet werden. Dafür hat man sich das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) sowie weitere Partner mit ins Boot geholt – und unterschiedliche Workshops konzipiert. Eine Woche lang setzen sich die Kinder mit mit gesunden Lebensmitteln und landwirtschaftlich hergestellten Produkten auseinander. Die Projektwoche ist, nach dem großen Erfolg des vergangenen Jahres, fest in der 3. Jahrgangsstufe verankert worden.
Im „Sinnesparcours“, den Brigitte Wintersperger vom AELF für die Kinder aufgebaut hat, sind Augen, Ohren, Mund, Hände und Nase gefragt. Die Nase weiß, was sie für ein Lebensmittel vor sich hat, ohne dass man es gesehen haben muss. Die Nase entscheidet außerdem mit darüber, was man gerne isst – und was man nicht mag. Die Augen wiederum können blitzschnell erkennen, ob man nun eine Tomate oder eine Gurke vor sich hat. Der Mund schmeckt, die Ohren hören es knistern, die Hände helfen, Konsistenzen zu ertasten. Kann eine grüne Flüssigkeit genauso schmecken wie eine rote? Den ganzen Vormittag lang wird mit allen Sinnen „erlebt“, wie vielseitig Geschmack sind anfühlen kann.
„Authentisch und handlungsorientiert“ sollen die Inhalte sein, die den Mädchen und Buben an der Grundschule vermittelt werden. Dafür braucht es, betont Matthias Schmöller, außerschulische Experten wie zum Beispiel vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten oder eben Vertreterinnen der Landfrauen. Eine davon ist Claudia Stadler, sie hat Gläser mit weißem Pulver mitgebracht. Mehl, in verschiedenen Ausmahlgraden, von verschiedenen Getreidesorten. Ja, dass Vollkornmehl gesünder ist als herkömmliches Mehl, das wissen die Kinder. Doch warum? Claudia Stadler erklärt ihnen, dass beim Sieben von Weißmehl die Schalenanteile herausgefiltert werden. Doch ausgerechnet in denen stecken Ballaststoffe und Proteine, die länger satt halten. Bonus obendrein – Vollkornmehl hat deutlich mehr Geschmack, wie die Mädchen und Buben mit kleinen Kostproben im Anschluss selbst herausfinden können.
Foto oben: Claudia Stadler erklärt den Mädchen und Buben der Klasse 3a den Unterschied zwischen Weißmehl und Vollkornmehl.
Im Sinnesparcours, den Brigitte Wintersperger vom AELF (hinten, 2.v.r.) aufgebaut hat, können Kinder Lebensmittel riechen, tasten, schmecken, hören und sehen. Rektor Matthias Schmöller (l.) sagt: an der Grundschule Eggenfelden ist ein zentraler Anspruch an die schulische Bildung die Stärkung des Lebenswelt- und Praxisbezugs. Foto: Kessler