Blasmusik im Unterricht

An der Grundschule gibt es seit diesem Schuljahr eine Bläserklasse mit 21 Schülern

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Trompete, Waldhorn oder Klarinette: 21 Drittklässler lernen unter der Anleitung von Lea Schwarz (links) in der Bläserklasse ein Instrument. Musikschulleiterin Oxana Berchein und Rektor Matthias Schmöller sind froh, dass dieses Projekt so erfolgreich an der Grunschule gestartet ist. − Foto: Schön

 

Eggenfelden. Seit gerade einmal vier Wochen halten die Grundschüler ihre Querflöten, Klarinetten, Saxofone, Trompeten, Waldhörner, Tenorhörner und Posaunen in ihren kleinen Händen. Dafür klingt es schon gewaltig, wenn die Mädchen und Buben einen Ton anstimmen.

21 Schüler der 3. Klassen gehören der Bläserklasse an, die es seit diesem Schuljahr an der Grundschule gibt. "Das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen", sagt Rektor Matthias Schmöller, der sich sehr darüber freut, dass diese Kooperation mit der städtischen Musikschule zustande gekommen ist.

"Die Bläserklasse ist ein wertvoller Baustein für die musikalische Erziehung der Schüler", betont der Leiter der Grundschule. Durch die Musik werde die Kreativität und Konzentration gefördert. Außerdem würden die Mädchen und Buben positives Feedback bei Auftritten erhalten.

Die Leitung der Bläserklasse hat Lea Schwarz inne. Die 26-jährige Lehrerin an der Städtischen Musikschule hatte auch die Idee dazu. "Immer weniger Kinder lernen ein Instrument." Ein Grund sei, dass die Eltern oft keine Zeit hätten, ihre Kinder zum Unterricht zu bringen. Auch das Geld spiele eine Rolle, sagt Oxana Berchein, Leiterin der städtischen Einrichtung.

Der Vorteil der Bläserklasse ist, dass die 21 Schüler in zwei Gruppen aufgeteilt einmal die Woche im Anschluss an die Schule unterrichtet werden. Die Eltern müssen also keinen Fahrdienst leisten. "Außerdem werden die Instrumente von der Musikschule zur Verfügung gestellt", fügt Oxana Berchein hinzu. Verhältnismäßig günstig ist auch die Gebühr in Höhe von 200 Euro für das ganze Schuljahr.

Die Grundschüler hatten kaum Vorkenntnisse. "Am Anfang habe ich den Kindern spielerisch die Noten beigebracht", erzählt Lea Schwarz, die auch die Bläserklassen an den Grundschulen in Reut und Prienbach leitet. Seit vier Wochen lernen sie nun ihr Instrument. "Und jetzt spielen wir vier Schläge lang das g", sagte sie. Die Kinder holen tief Luft und schon ertönt ein satter Klang. "Gehen auch fünf Schläge?", fragt die Lehrerin die Runde. Die Kinder nicken eifrig und schon ist im Schulhaus nicht mehr zu überhören, dass es neuerdings eine Bläserklasse gibt.

Lea Schwarz sieht einige Vorteile, dass die Kinder im Verbund ihr Instrument lernen. "Sie helfen und motivieren sich gegenseitig", erzählt die Pfarrkirchnerin, die ihr Masterstudium "Instrumentalpädagogik Horn" und "Konzertfach Horn" abgeschlossen hat. Außerdem leitet sie die Trachtenkapelle Pfarrkirchen und das Orchester der Musikschule.

Rektor Matthias Schmöller freut sich schon, wenn die Bläserklasse ihre ersten Lieder einstudiert hat und zum ersten Mal auftreten wird.

Rottaler Anzeiger vom 14.12.17