Märchen statt Kabarett
Vorlesetag: Stefan Wählt erzählt Grundschülern vom Tannenbaum
Vor "ausverkauftem Haus" trug Kabarettist Stefan Wählt sehr zur Freude der Grundschüler und von Rektor Matthias Schmöller (rechts) das Märchen "Der Tannenbaum" vor. Für das Erinnerungsfoto nahm er Platz inmitten seiner aufmerksamen Zuhörer. − Foto: Schön
Eggenfelden. Mucksmäuschen still war es gestern Vormittag in der Stadtbibliothek, als Kabarettist Stefan Wählt knapp 100 Erstklässlern das Andersen-Märchen "Der Tannenbaum" vorlas. "Ich war ganz schön nervös", verriet der Bühnenprofi nach seiner mehr als geglückten Premiere. Stefan Wählt war nämlich das erste Mal überhaupt vor Kindern aufgetreten. Die Grundschule hatte ihn anlässlich des bundesweiten Vorlesetages eingeladen und er hatte sofort zugesagt. Denn sowohl Rektor Matthias Schmöller als auch Stefan Wählt betonten, wie wichtig und schön Lesen sei.
"Die Geschichte ist lustig, aber auch ein bisschen traurig", sagte Stefan Wählt und entführte die Mädchen und Buben in einen Wald, in dem ein kleiner Tannenbaum steht, der sich nichts sehnlicher wünscht, als groß zu werden. Jedes Jahr beneidet er die Tannenbäume, die geschlagen und als Christbäume in den Wohnzimmern aufgestellt werden.
Als der Tannenbaum eines Tages gefällt, in einer großen Halle aufgestellt und festlich geschmückt wird, kann er sein Glück kaum fassen. Doch das ändert sich schnell, als er zur Bescherung seines Glanzes geplündert wird. Nach der Weihnachtszeit landet er in einer dunklen Ecke im Speicher und wird im Frühjahr zu Brennholz verarbeitet.
Am Ende der Geschichte versprachen die Grundschüler, dass sie heuer ganz lieb zu ihrem Christbaum sein werden, denn der verbringt bei ihnen die schönste Zeit seines Lebens. Das "Lampenfieber" war übrigens unbegründet, Stefan Wählt bekam zum Abschluss einen Riesenapplaus von seinen kleinen Zuhörern.
Rottaler Anzeiger vom 18.11.17