Alle Kinder schwimmen … auch an der Sport-Grundschule Eggenfelden
Eggenfelden. „Alle Kinder schwimmen!“ Das hat sich Alois Scheid, Konrektor im Ruhestand, zum Ziel gesetzt. Einen Schritt dazu haben die dritten Klassen der Grundschule Eggenfelden mit ihren Sportlehrkräften getan. Nach vier Unterrichtsstunden an einem Schulvormittag können fast alle Kinder mindestens 25 Meter schwimmen und haben ihre Schwimmfähigkeit enorm verbessert.
Wenn alle zusammen helfen, ist das Ziel, dass alle Kinder nach der Grundschulzeit schwimmen können, zu erreichen. Alois Scheid ist davon überzeugt. Der Schwimmunterricht unter seiner Federführung wird vom Staatlichen Schulamt Rottal-Inn und von der Regierung von Niederbayern unterstützt. An der Sport-Grundschule Eggenfelden wird das Projekt zusätzlich von Förderverein und Elternbeirat finanziert.
So führte Scheid zusammen mit seiner Frau Brigitte als Übungsleiterin das von ihnen entwickelte Konzept mit Unterstützung der Sportlehrkräfte an einem Vormittag mit allen fünf dritten Klassen im nahegelegenen Hallenbad des HPZ durch. Im Sommer wird das Konzept dann im Rahmen des Schwimmunterrichts im Eggenfeldener Freibad zum Nutzen der Kinder weitergeführt.
Den teilnehmenden Drittklässlern machte das Schwimmtraining riesigen Spaß. Nach einer Phase der Wassergewöhnung übten die Mädchen und Buben zuerst das Tauchen und die richtige Wasserlage, die für kraftsparendes Schwimmen wichtig sind. Im weiteren Verlauf trainierten die Schülerinnen und Schüler die Technik des Brustschwimmens. Anschaulich demonstrierte Scheid, wie man den Armzug richtig ausführt. So geschult kamen die Kinder rasch vorwärts im Schwimmbad des HPZ.
Nach Spielen zur Auflockerung und zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls verbesserten die Grundschüler mit gezielten Übungen ihren Beinschlag. So schafften es sehr viele Kinder einhundert Meter ausdauernd zu schwimmen. Dafür sammelten sie Punkte für ihre Schwimmsportpass-Medaille und haben die Chance, als eventuell beste Schwimmklasse des Landkreises einen Wanderpokal zu erringen.
Abenteuerlich wurde es für die Mädchen und Buben nach einer Fantasiereise, die sie mit einem Flugzeug unternahmen. Auf Wassermatten stehend landeten sie auf einer Insel, tauchten ins kristallklare Wasser ab, rutschen vom Eisberg ins Meer und holten für ihre Lehrkräfte Edelsteine in Form von Tauchringen vom Meeresboden.
Eine Herausforderung für die Kinder stellte das Wildwasserschwimmen dar. Je die Hälfte der Schüler saß an einer Beckenrandseite und plantschte kräftig mit Händen oder Beinen ins Wasser, so dass wie in einem offenen Gewässer eine unruhige Wasseroberfläche entstand. Immer ein Kind schwamm durch dieses Wellenmeer gesichert von den begleitenden Lehrkräften hindurch. Für die Mädchen und Buben war dies eine Aufgabe, die Mut und Können zugleich erforderte. Fast alle Teilnehmer schafften dies und waren sichtlich stolz auf sich.
Beim abschließenden Kleiderschwimmen bewiesen die Schüler, dass sie selbst unter erschwerten Bedingungen schwimmen können.
Der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft zufolge können immer weniger Kinder schwimmen. Im Jahr 2022 ertranken in Deutschland 355 Menschen, allein in Bayern waren es 69. „Kinder müssen deshalb unbedingt schwimmen lernen“, so Alois Scheid.
Rektor Matthias Schmöller pflichtete ihm bei: „Dem Schwimmunterricht muss in der Grundschule eine sehr große Bedeutung beigemessen werden, auch wenn die äußeren, organisatorischen Bedingungen für uns nicht immer ganz leicht sind. Das engagierte Team der Sport-Grundschule ist sehr bemüht, sich in diesem Bereich weiterzuentwickeln und alle Möglichkeiten für einen effektiven Schwimmunterricht auszunutzen.“