Auf historischer Spurensuche durch Eggenfelden
Schon am Vorlesetag, der von Konrektorin Andrea Schön jährlich organisiert wird, kam die Klasse 4c in den Genuss einer kleinen Stadtführung mit dem Stadthistoriker Werner Nagel. Damals war man sich einig, dass Herr Nagel ein so großes Wissen über die Stadt Eggenfelden und seine Geschichte bewahrt, als hätte er ein Geschichtsbuch in der Hand, dass sich alle wünschten zum HSU Thema „Die Stadtgeschichte Eggenfeldens“ eine vertiefende historische Führung mit ihm zu unternehmen.
Treffpunkt war am Marienbrunnen, der selbst mit seinen Darstellungen, zum Beispiel von Pater Johannes Still, einen Teil der Geschichte Eggenfeldens erzählt. Zu Beginn zeigte Herr Nagel den Kindern verschiedene Bilder aus der Zeitgeschichte Eggenfeldens. Weiter ging es zur Inschrift über Magdalena Lengfelder, die 1492 das Spital - zum Zwecke des Betriebs und der Unterhaltung eines Altenwohnheimes - gestiftet hatte.
Nach einigen Informationen zum Rathaus und dem Brunnen vor dem Rathaus, dem Stadtrad/t, machten die Mädchen und Jungen kurz Pause im Park und marschierten dann weiter zwischen den früheren Grenzen des einstigen Markts Eggenfelden. Herr Nagel zeigte den interessierten Schülerinnen und Schüler, wo die damalige Ringmauer verlief und wo sich die 3 Tore Eggenfeldens befanden. Einzig erhalten ist heute noch das „Grabmeier-Tor“.
Auf dem Weg zum alten Rathaus trafen wir Herrn Schießl, Mitglied des Landtags und ehemaliger Bürgermeister der Stadt Eggenfelden, der sich spontan bereit erklärte, die Kosten für die Führung zu übernehmen. Herzlichen Dank Herr Schießl!
Im alten Rathaus bestaunten die Kinder im Anschluss das große Bild von Pater Johannes Still, der die Stadt Eggenfelden im 30-jährigen Krieg vor der Zerstörung durch die Schweden gerettet hatte.
Über den „Hundling“ am Fischbrunnenplatz, auf dem der Künstler Joseph Neustifter auch Herrn Nagel durch einen angebrachten Nagel ein Denkmal „als bekannten, bunten Hund Eggenfeldens“ gesetzt hatte, ging die historische Tour weiter zu den Kapellen und Kirchen Eggenfeldens. Die Mädchen und Jungen der 4c stellten dem kompetenten Stadtführer unterwegs einige Fragen, die er mit Begeisterung und Fachwissen beantwortete.
Herr Nagel bereicherte die aufgesuchten Orte mit zahlreichen interessanten Informationen, wie zum Beispiel, warum fast alle Buntgläser in den Kirchen zerstört wurden oder was die Zunftstangen, sowie die Häuserfarben am Stadtplatz für eine Bedeutung hatten.
Besonderes Highlight war Werner Nagels Privatkirche, die sich unterhalb der katholischen Kirche befindet. Er sammelt dort alte Dinge, wie zum Beispiel eine Kirchenbank oder den Klöppel einer alten Glocke. Noch faszinierender ist jedoch, dass der geschätzte Stadthistoriker dort alte Kirchenfenster in mühevoller Kleinstarbeit zusammensetzt und repariert.
Da der 30-jährige Krieg eine wichtige zeitgeschichtliche Rolle für Eggenfelden einnahm, durfte natürlich zum Ende der historischen Stadtführung hin, eine Besichtigung der Grabplatte von
Eggenfeldens Schutzengel Pater Johannes Still, der im Jahre 1649 an der Pest verstorben ist und des Johannes-Still-Brunnens nicht fehlen.
Dank der Kostenübernahme durch Herrn Schießl durften sich die Kinder am Ende der Führung über ein Eis in der Waffel freuen. Müllvermeidung ist auch für Herrn Nagel ein Thema.
Abschließend bedankten sich die Klasse 4c bei dem Stadtführer. Auch er dankte den interessierten Schülerinnen und Schüler für ihre Aufmerksamkeit und bot ihnen an gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung zu stehen. Über die vhs kann man sich zudem über öffentliche Führungen und Filmvorführungen informieren.
Wir sagen herzlichen Dank, lieber Herr Nagel für einen weiteren informativen und lustigen Vormittag mit Ihnen. Als wandelndes Buch und mit vor Begeisterung sprühenden Reden, machen Sie die Geschichte Eggenfeldens lebendig! Danke dafür und bis bald!