Neues Schuljahr – neue Gesichter

Neun Schulleitungsstellen im Landkreis werden zum Schuljahr 2016/17 neu besetzt

von Christian Döbber

Pfarrkirchen. Nett und nachsichtig? Oder doch streng und penibel? Wer sich an seine Schulzeit zurückerinnert, weiß: Es gibt solche und solche Lehrer. Für die Kinder und Jugendlichen im Landkreis, die ab nächster Woche wieder die Schulbank drücken müssen, könnte es manche Überraschungen geben. Denn zu Beginn des neuen Schuljahres hat es einige personelle Wechsel gegeben.

Drei neue Rektoren und sechs neue Stellvertreter: "So viele haben wir selten", sagt Elisabeth Kapfhammer. Die Schulamtsdirektorin für den Landkreis Rottal-Inn freut sich darüber, dass alle neun neu Berufenen aus dem Landkreis kommen und ihre neuen Wirkungsstätten häufig schon gut kennen. Weil Rektoren – auch wenn es der ein oder andere Schüler nicht glauben mag – auch nur Menschen sind, stellt die Passauer Neue Presse "die Neuen" in einem Kurzporträt vor.

 

Mit Matthias Schmöller als neuem Rektor ist die Grundschule Eggenfelden nun fest in Männerhand. Vier Jahre lang war der gebürtige Pfarrkirchner dort als Vizechef tätig, hat sich in der Evaluation und im Personalrat engagiert. Vielen bekannt ist Schmöller auch als Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz. Der 40-Jährige ist neuerdings nicht nur für rund 450 Grundschüler verantwortlich. Turbulent geht es bei ihm auch zu Hause zu. "Letzte Woche bin ich Papa geworden – zum dritten Mal."

 

Seit 2008 unterrichtet Matthias Altmannsberger an der Grundschule Eggenfelden. Dort ist er als Leiter der Ganztagsklasse und des Schulchores bekannt. Nun fungiert er auch als Konrektor. Mit seinen singenden Schützlingen ist der vierfache Papa vergangenes Jahr im Theater an der Rott aufgetreten. Das Engagement führt der 37-Jährige als Vizechef fort. Im nächsten Jahr steht eine Aufführung der Carmina burana an. Außerdem hat er den KEG-Kreisvorsitz inne.

http://cdn.pnp.de/1935614/_/1xttrkpnfF7MRHFdMaad9KQ48cSdMzlendNCPEbEUtyObK5LJ3_RpL9XL2bL8oD3LUSlpFZGN50ADnOiEFopuLHE-WyEv09RYM/160910-0320-29-55415419-rektor-4.jpg

Ulrike Misdziol ist seit 1. August Rektorin der Grund- und Mittelschule Gangkofen. Die Mutter zweier Kinder ist in ihrer schulischen Laufbahn viel rumgekommen. Aschaffenburg, Landshut, Oberbayern: "Ich bin ein typischer Vagabund", sagt Misdziol. Seit 2006 war die studierte Blockflötistin und leidenschaftliche Kirchenmusikerin in Gangkofen Konrektorin. Jetzt sitzt sie im Chefsessel und findet: "Es ist wunderbar, wenn man die Haken und Ösen des Schulbetriebs schon kennt."

http://cdn.pnp.de/1935610/_/1x53eO5obNq0JeANXWrmwjkHfC7WmkVxjN47fYyFR0SwhgNBNn2ZLgEwaU2NUtR_EUxPPeahzMu1aJJKzqQPgNIEAQW6rXogYnKTOX83gTOKXGplVlgFZF5A/160910-0319-29-55415415-rektor-5-aufmacher.jpg

Kindern und Eltern in Gangkofen ist Yvonne Otten nicht unbekannt. Seit ihrem Referendariat unterrichtet die 46-Jährige an der Grund- und Mittelschule. Ihre Schwerpunktfächer: Musik und Religion. Nun wurde sie zur Stellvertreterin von Ulrike Misdziol berufen. Die Mutter eines Sohnes stammt ursprünglich aus dem Saarland und hat vor ihrer Lehrerausbildung BWL studiert. Wenn sie nach ihrem Arbeitstag nach Hause kommt, spielt Otten Klavier, Klarinette oder singt im Frauenchor Unterdietfurt.

An der Spitze der Mittelschule Eggenfelden steht nun ein weibliches Führungs-Duo. Neue Schulleiterin ist die bisherige Konrektorin Susanne Hecht. Die 45-Jährige wurde in Bogen geboren und wohnt nun in Schönau. In ihrer Karriere hat Hecht viele Fortbildungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung besucht und in der Evaluation mitgewirkt. Ihr größtes Hobby: das Klavier und die Orgel. Damit noch nicht genug: die Mittelschulchefin hat auch eine Gesangsausbildung absolviert.

Dagmar Rottbauer weiß schon, "wie der Laden läuft". Die neue Stellvertreterin von Susanne Hecht kennt die Mittelschule Eggenfelden schon seit 2013. In ihrem Heimatlandkreis hat die 40-jährige Mutter von zwei Kindern schon in Arnstorf und Wurmannsquick als Lehrerin gewirkt. Heute wohnt sie mit ihrem Mann in Nöham. Dort, in ihrem Garten, kann Rottbauer auch am besten abschalten – beim Unkraut-Jäten. "Psychologisch-therapeutische Gartenarbeit" nennt sie das und lacht.

Ihr Dialekt verrät Kindern und Eltern ihre Herkunft. Annette Aigner, vor kurzem noch Lehrerin an der Grundschule Prienbach und jetzt Konrektorin an der Grund- und Mittelschule Kirchdorf, stammt aus Franken. Aufgewachsen ist die 54-Jährige nur einen Kilometer von der DDR-Grenze entfernt. "Ich habe also Glück gehabt", sagt die Mutter von zwei Kindern. Inzwischen ist Aigner seit 25 Jahren im Landkreis. In ihrer Freizeit spielt sie Klavier, Querflöte oder radelt durch Rom.

Im Juni, als wegen des Hochwassers 25 Kinder in der Schule festsaßen, hat sie sich als Krisenmanagerin bereits bewährt. Sie übernachtete kurzerhand mit ihnen in der Turnhalle. Nun wurde Renate Ammer zur Konrektorin der Grund- und Mittelschule Triftern berufen. Die 46-Jährige hat selbst drei Kinder und ist in Triftern geboren. Bevor sie sich ihrem "Traumberuf" gewidmet und in Passau Lehramt studiert hat, absolvierte Ammer eine Ausbildung zur Diplomverwaltungswirtin.

Seinen bisherigen Einsatzort Hebertsfelden verlässt Alois Scheid schweren Herzens. Die sinkenden Schülerzahlen dort machen seinen Wechsel zur Grund- und Mittelschule Tann aber nötig. Dort wird der 56-Jährige als stellvertretender Schulleiter tätig sein. Hinter ihm liegt ein beeindruckender Werdegang: Hauptschule, Landwirt, Abitur, Studium. Scheid ist Sportlehrer mit Leib und Seele und seit 34 Jahren bei den SF Zeilarn. Die 1000 Meter läuft er in zwei Minuten, 35 Sekunden.

Passauer Neue Presse vom 10.09.2016